Apenburg


Es war im Jahr 2001, als wir auf der Suche nach einem typisch altmärkischen Bahnhof nach Apenburg kamen. Was wir dort vorfanden, ließ uns doch erstaunen. Etliche Jahre nach der Betriebseinstellung (1991 für Personenverkehr, 1993 Güterverkehr) fanden wir noch alle Bahnhofs- und Anschlussgleise vor. Es war, als wäre der Bahnhof noch in Betrieb.  Nur die rostigen Gleise sprachen für sich. Das Gelände machte einen aufgeräumten Eindruck, sodass wir uns an Ort und Stelle zum Nachbau entschlossen.

Apenburg wird in der Literatur unterschiedlich bezeichnet. Vermutlich zur Betriebseröffnung 1899 wurde die Haltestelle Groß-Apenburg genannt. Später wird der Titel Bahnhof verwendet. Er liegt etwa auf halbem Weg zwischen Badel und Beetzendorf an der Strecke Kalbe/Milde – Badel – Beetzendorf. Wir konnten ihn ohne weiteres in unser Anlagenkonzept einbauen. Vom durchgehenden Streckengleis zweigen gleich zwei Ladestraßengleise ab, von denen eines in das Hartsteinwerk, später Betonwerk Apenburg führt. Vom zweiten Ladestraßengleis führt ein weiteres Anschlussgleis in die dortige Stärkefabrik. Außer den Ladestraßen gibt es auf dem Bahnhofsgelände einen großen BHG-Schuppen (1948 erbaut) mit Laderampe und einen Schuppen zur Düngemittellagerung. 

Natürlich sind auch der obligatorische Güterschuppen sowie Kopf- und Seitenrampe vorhanden. Über sieben Weichen ist ein reger Rangierbetrieb möglich. In Apenburg war eine Bahnmeisterrotte stationiert. Ein ausgemusterter Personenwagen diente an der östlichen Bahnhofsausfahrt als Unterkunft. Er wurde von den Einheimischen „schwarzer Schuppen“ genannt, wir haben ihn als belebendes Detail natürlich auf unserer Anlage verewigt. 

Wie auf allen unseren Bahnhöfen und Betriebsstellen wurde auch das Umfeld in die Gestaltung einbezogen. So auch der nördlich der Bahnanlagen gelegene Friedhof. Hier kam es während einer Ausstellung zu einem schönen Erlebnis, als plötzlich eine der Besucherinnen rief: „Dort ist ja mein Papa!“ und zeigte auf die Figur des Pfarrers, welche an einem offenen Grab steht. Sie erzählte uns, dass ihr Vater in Apenburg Ortspfarrer war und natürlich auch Begräbnisse vollziehen musste. Sie war begeistert von der Detailtreue, mit welcher diese Szene gestaltet ist.


Der Modellbahnhof Apenburg spielt in unserem Anlagenbetrieb eine wichtige Rolle. Züge verkehren in drei Richtungen: nach Klein Rossau (beim Vorbild Beetzendorf), nach Badel (vorbildgerecht) sowie nach Diesdorf über eine beim Vorbild nicht vorhandene Abzweigung. Die durchzuführenden Zugfahrten und zwischenzeitlich notwendigen Rangierarbeiten erfordern die volle Aufmerksamkeit des Bedieners, um einen reibungslosen Betrieb zu gestalten. 

Die Broschüre „Die Kleinbahn“, Band 33, aus dem Verlag Dirk Endisch enthält einen interessanten Beitrag über die Altmärkische Kleinbahn AG, wozu die Haltestelle Apenburg gehört.

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